Kaliumarme Diäten
Kaliumarme Diäten sind oftmals erforderlich durch Verlaufsformen von einigen Nierenerkrankungen, da es zu einer verminderten Ausscheidung von Kalium kommt. Die erforderliche Einschränkung der Kaliumaufnahme ergibt sich aus der Höhe des Kaliumspiegels im Blutserums, welches durch den Arzt festgestellt wird. Die Kaliumarme Diät wird durch den Arzt individuell verordnet und festgelegt.
Zu vermeidende Lebensmittel
- Die Einschränkungen betreffen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel, die in der Regel reichhaltig an Kalium sind:
Kartoffeln in jeglicher Zubereitungsart, vor allem Pellkartoffeln. Ausgenommen sind gründlich vorbehandelte Kartoffeln die sehr lange gewässert sind und somit min. ein Drittel des Kaliumgehaltes ausgeschwemmt haben. - Kartoffelfertigprodukte jeglicher Art wie z.B. Kartoffelpüree (Tüte), Kartoffelklöße TK, Kartoffelpuffer TK, Kartoffelflocken
- Gemüse mit einem sehr hohen Kaliumgehalt mit mehr als 300 g/100g, wie z.B. fast alle Kohlsorten, Broccoli, Rosenkohl, Blumenkohl, Pilze
- Gemüsekonserven mit einem hohen Kaliumgehalt sind generell verboten wie z.B. Sauerkraut, Sellerie und Tomaten
- Konservierungsflüssigkeiten (Saft) von Gemüsekonserven immer abgießen, niemals weiterverwenden. Konservengemüse immer gründlich wässern
- Sprossen und Keime
- Obst; nahezu alle Obstsorten sind Kaliumreich
- Obstkonserven und ganz besonders deren Saft
- Konfitüren, Marmeladen und sämtliche Trockenfrüchte jeder Art
- Vollkornprodukte jeglicher Art wie z.B. Vollkornbrot, Vollkornteigwaren, Müsli, Naturreis und ganz besonders der Parboiled Reis
- Kochsalzersatz, Tomatenmark
Erlaubte Lebensmittel
- Handelsübliche Teigwaren aus hoch ausgemahlenen Mehlen
- Backwaren aus hoch ausgemahlenen Weizenmehl, Typ 405 und Stärkemehlen
- Milch und Milchprodukte in begrenzter Menge in der Regel max. 150g bzw.ml zu berücksichtigen ist der Kaliumgehalt
- Kaliumarme Gemüsesorten in begrenzter Menge max. 150 – 200g/ Tag wie z.B. Chinakohl, Chicoree, grüne Kichererbsen, Spargel und Zwiebeln, alles möglichst gründlich gewässert
- Fleisch, Fisch, Innereien und Wurst nur in begrenzter Menge und unter Berücksichtigung der Kaliumzufuhr
- Eier
- Zucker und Süßigkeiten die keinen Kakao enthalten ( Schokolade ist generell verboten )
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Hi, ich habe eine Frage, mein Junge (15) leidet an einen Nierenschaden. Zur Zeit liegt er noch in der Uni-klinik und er soll Kaliumarm essen. Nun ist da das Problem, dass er für sein Leben gern ißt, für seine Krankheit eine Menge Kortison eingeflößt bekommt (was ja den Appetit und Hunger auf ein vielfaches anregt). Was soll ich kochen? Habe mich schon kundig gemacht, was er da so essen darf. Leider muss ich als sehr bewußte gesunde Ernährerin feststellen, alles was Gesund ist, darf er nicht zu sich nehmen. Er sagt selbst“ Mama die Regel ist einfach: Alles was ungesund ist, darf ich essen“! So richtig weiß ich mir keinen Rat, da ja sicher auch irgendwann Vitaminmangel und so was auftreten kann. Bin ratlos und weiß nicht weiter. Ständig hat er Hunger und ich bekomme stets ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn nur mit solchen ungesunden Zeugs ernähren soll.
Hey Anja, als erstes solltest Du Dich an die klinik wenden, denn die können Dir und deinem Sohn einen Kurs für gerechte zubereitung der Kaliumarmen Kost anbieten. Denn bei dieser Diät ist schon einiges zubeachten. Wie z.B. alle Gemüsesorten die er essen darf müssen gut gespühlt werden in reichlich Wasser um das enthaltene Kalium auszuschwemmen. D.h. z.b. Kartoffeln am besten einen Tag vorher eine Portion in mindestens 5 Liter Wasser liegen lassen und am nächsten Tag nochmals spühlen. Bei Interesse kann ich Dir auch evtl. mit meiner Kollegin die Diätköchin ist, E-Mailkontakt herstellen. Melde Dich einfach nochmal bei mir.
LG Andy und vorallem nicht verzweifeln!!!
Das Wässern von Lebensmitteln, etwa über Nacht in Wasser einlegen, führt nicht zum Kaliumverlust. Das Kalium in Lebensmitteln lässt sich nur durch Kochen und anschließendem wegwerfen der Flüssigkeit reduzieren, für Eintöpfe ist diese Zubereitungsart also nicht geeignet. Um den Kaliumwert von Kartoffeln zum Beispiel zu reduzieren musst du die Kartoffeln, am besten geschält und geschnitten für etwa 3 Stunden in der mindestens 5fachen Menge an Wasser bei 80°C ziehen lassen, wobei nach den ersten 8 Minuten das Wasser zu wechseln ist. Nach den 3 Stunden bei 80°C die Kartoffeln 1 Stunde Kochen (Wasser wechseln!), ebenfalls in der 5fachen Menge an Wasser. Das Reduziert den Kaliumgehalt um 80%. Einfach die Kartoffeln in viel Wasser kochen um ca. 50%, einfaches Wässern bringt nichts! Bei keinem Lebensmittel! Grundsätzlich gilt, gekochtes Gemüse ist frischem vorzuziehen, Obst in Konserven ist besser als frischer, die Flüssigkeiten sind immer wegzuwerfen und das Obst bzw. Gemüse gut zu abzuspülen. Satt Milch, sollte zum Beispiel ein Sahne-Wasser Gemisch benutzt werden, Kakao, Hülsengrüchte, Nüsse, Pilze, sind tabu!